Mouse Trap - Mausefalle - Risiko

10 Internet-Risiken für Kinder, die Du kennen solltest – QuickTip

Das Internet eröffnet sowohl Erwachsenen als auch Kindern ein Tor zur Welt: Informationen, Entertainmentangebote und soziale Medien. Leider sind damit auch viele Gefahren für Kinder im Internet verbunden. Der alleinige Einsatz von Sicherheitssoftware (Virenschutz, Filter, Firewall) reicht nicht aus, um Kinder zu schützen. Wichtig ist der Aufbau von Medienbewusstsein. Das heißt, Kinder müssen die Gefahren beim Surfen kennen und wissen, wie sie sich davor schützen können.

In der Infografik findet ihr 10 Risiken im Internet kurz erläutert und Hinweise, wie ihr damit umgehen könnt.

Gameploration Infografik - 10 Gefahren im Internet für Kinder
Infografik – 10 Gefahren für Kinder im Internet und Handlungshinweise

Ungeeignete Inhalte

Die Konfrontation der Kinder mit ungeeigneten Inhalten erfolgt in Form von Bildern (Fotos, Zeichnungen, Videos) oder als Text (Artikel, Chats, Posts). Es ist eine der Gefahren für Kinder im Internet. Dies geschieht entweder zufällig beim Surfen oder Chatten oder wenn Kinder explizit nach Begriffen oder Webseiten suchen, die sie z.B. von Freunden aufgeschnappt haben.

Pornografie

Pornografische Inhalte von ausländischen Anbietern sind oftmals ohne Zugangsbeschränkung abrufbar. Zusätzlich kursieren immer wieder Fotos und Videos mit sexualisierten Darstellungen. Oftmals stellen Privatpersonen diese Daten bereit und „teilen“ sie. Am einfachsten ist die direkte Eingabe eines Schlagwortes in der Google Bildersuche, um entsprechende Inhalte angezeigt zu bekommen.

Gewaltdarstellungen

Gewaltdarstellungen reichen von gewaltverherrlichenden Online-Spielen, über Webseiten mit entsprechenden Inhalten bis hin zu geteilten Videos in Gruppenchats oder Videos auf YouTube. Insbesondere auf YouTube können Kinder durch die „Autoplay“-Funktion unvermittelt mit gewalttätigen Szenen konfrontiert werden. Dies geschieht oft im Rahmen der Berichterstattung über reale Ereignisse (Krieg, Hinrichtungen) oder bei Dokumentationen. Die in Gruppenchats geteilten Szenen zeigen teilweise selbst erlebte Gewalt (Aufzeichnung von Schlägereinen) oder „Happy Slapping“. Videos mit „Happy Slapping“ zeigen körperliche Angriffe auf meist unbekannte Personen, aber auch auf Mitschüler oder Lehrer mit den Ziel der Erniedrigung.

Rassistische und/oder aufhetzende Inhalte

Mit modernen und jugendlich gestalteten Seiten haben radikale Gruppe eine einfache Möglichkeit gefunden, Nachwuchs anzulocken, indem sie die harmlos aussehenden Seiten nutzen, um antidemokratische, fremdenfeindliches und rassistisches Gedankengut zu verbreiteten.

Preisgabe persönlicher Daten

Die Weitergabe persönlicher Daten kann wissentlich und unwissentlich erfolgen!

Persönliche Informationen sind zum Beispiel Name, Spitzname, E-Mail-Adressen, persönliche Vorlieben und Hobbies, Nutzungsstatistiken, Telefonnummern.

Aktionen im Internet, bei der Daten freiwillig herausgegeben werden, ohne dass sich Kinder oder auch Erwachsene der Gefahr bewusst sind:

  • Installation und Nutzung von Apps und Online-Spielen bei der Registrierung
  • Teilnahme an Soziale Netzwerken (Facebook, Instagram und andere) mit Profilinformationen und dem Teilen persönlicher Erlebnisse und Bilder.
  • Teilnahme an Gewinnspielen oder Online-Quizzes. Insb. die Abfrage von Spitznamen und Hobbies, Lieblingsfarbe, Lieblingstier etc. mit zusätzlicher Eingabe der eMail-Adresse zum Erhalt der Auflösung oder für die Gewinnbenachrichtigungen.
  • in öffentlichen Chats von Spielen wie bspw. AmongUs oder auf Roblox durch Ansprechen der Freunde mit richtigem Namen, dem Erwähnen von Schule, Wohnort oder Vereinen.

Dies macht es insbesondere pädophilen Erwachsenen leicht, unter falschem Profil Kontakt zu Jungen und Mädchen aufzunehmen (siehe auch Sexualstraftäter). Gleichzeitig Nutzen Täter die persönlichen Daten, um Spam zu verbreiten oder sich Zugang zu weiteren Konten der Kinder zu verschaffen.

Das Internet vergisst nichts. Sobald Informationen im Netz geteilt sind, hat man keine Kontrolle mehr darüber, was damit passiert, wo sie gespeichert und / oder weiterverwendet werde und wer sie sieht.

Geschädigte Reputation

Die Reputation Deines Kindes kann auf unterschiedlichem Weg geschädigt werden:

  • eigene Posts (Texte, Bilder)
  • Reaktionen von anderen auf diese Posts
  • Posts von anderen in denen Dein Kind angesprochen, erwähnt oder auf einem Bild markiert wird

Posten auf Social Media „Profilen“ scheint im ersten Moment harmlos. Lustige, vielleicht peinliche Bilder und bei Jugendlichen im Zusammenhang mit Alkohol oder Kommentare unter Posts, das Preisgeben privater Erlebnisse sind sehr beliebt. Insbesondere aufreizende Fotos oder Bilder und Videos von peinlichen oder unangemessenen Situationen (wenig Bekleidung, Alkohol und Drogen) haben nichts im Internet verloren.

Falsche Bewertung durch zukünftigen Chef oder Freunde

Ein zukünftiger Chef kann dies bei einer Recherche über potentielle Bewerber negativ bewerten und falsche Rückschlüsse daraus ziehen. Ebenso könnten zukünftige Freunde derartige Aktionen falsch bewerten und einen falschen Eindruck von Deinem Kind bekommen. Es handelt sich also um Inhalte, mit denen sich Dein Kind später nicht mehr identifizieren kann und möchte (Jugendsünden).

Auch Kinderfotos sind privat

Auch Strandfotos und Fotos vom nackten Babys sind privat und sollten es bleiben. Das betrifft insbesondere Eltern die auf ihren Social Media Profilen Bilder ihrer Kinder veröffentlichen, die irgendwann nicht mehr auf Zuspruch stoßen. Oft können diese Posts auch Ausgangspunkt für Cybermobbing sein (siehe Cybermobbing).

Inhalte lassen sich auch nach dem Löschen wieder herstellen

Gelöschte Texte und Fotos oder abgeschaltete Webseiten lassen sich oft über den Speicher (Cache) von Suchmaschinen oder über Internet-Archive finden. Vor dem Löschen können diese bereits kopiert und von anderen auf weiteren Seiten gepostet worden sein, ohne das Wissen des Urhebers oder der abgebildeten Person. Also ohne das Wissen Deines Kindes. 

Betrugsmaschen

Durch ihr fehlendes Misstrauen sind Kinder leichte Opfer von Betrugsversuchen. Dazu zählen:

  • Erschleichen von Bezahlinformationen: Angebot von Dingen, die Kinder gern haben wollen, z.B. kostenloser Zugang zu Online-Spielen als Gegenleistung für gewünschte Informationen (Kreditkartendaten der Eltern, PayPal-Login).
  • Animation zum Kauf von Merchandise: Kinderseiten von beliebten Sendungen oder Apps werben aggressiv für Merchandise bzw. Fanartikel, um Kinder zu langfristigen Kunden zu machen und versuchen mit Gewinnspielen an Daten für spätere Werbeaktionen zu kommen.
  • Verleitung zu In-App Käufen: Was früher Klingeltöne für das Handy waren sind heute Online-Spiele und Spiele-Apps mit In-App Käufen. Für scheinbar kleines Geld können Kinder hilfreiche Zusätze zur schnelleren Erreichung ihrer Spielziele kaufen. So summieren sich auch einmalige Kosten und kleine Beträge zu beträchtlichen Summen. Kostenfreie Apps können schnell zu einem teuren Spaß werden.

Sexualstraftäter & Cybergrooming

Soziale Netzwerke und Spieleplattformen (wie Roblox und AmongUs) sind idealer Ausgangspunkt für Sexual- und andere Straftäter. Die Profile der Kinder umfassen eine Vielzahl persönlicher Informationen: Photos, persönliche Interessen und Vorlieben, die es den Tätern leicht machen, sich den Kindern zu nähern und ihre Naivität auszunutzen. Diese Kombination ist Ausgangspunkt für Cybergrooming. Neben Cybermobbing eine Gefahr im Internet, die den Kindern großen seelischen Schaden zufügt.

Kaum Kontrolle in Chats

Chats, die in Spielen, Apps oder Communities verfügbar sind, werden oft ohne aktiven Moderator betrieben. Deshalb sind Kinder sind, abgesehen von möglichen automatischen Wortfiltern, oft ohne Kontrolle und Schutz im Internet unterwegs. Der Weg von einem öffentlichen Chat zu einem privaten Chat ist einfach. Mit falscher Identität und unter Vorspielen falscher Tatsachen erschleichen sie sich das Vertrauen der Kinder. Sie spielen geduldigen Zuhörer bei Problemen, zeigen die gleichen Interessen in Musik, Videospielen oder Fernsehserien und präsentieren sich als „Online-Freund“. Haben die Täter das Vertrauen der Kinder gewonnen, belästigen sie die Kinder mit unangemessenen Nachrichten oder Bildern, oder Erpressen Fotos als Gegenleistung für Stillschweigen. Im schlimmsten Fall locken sie gar zu riskanten Treffen im realen Leben.

Wichtig: Im Chat weiß man nie, mit wem man es zu tun hat!

Schadprogramme

Malware ist Software (Viren, Würmern, Trojanern, Ransomware), die auf dem Computer, Tablet oder Smartphone installiert wird, um dort schädliche Aktionen durchzuführen.

Ziele von Schadprogrammen

  • Diebstahl privater Informationen vom Computer (Rechnungen, vertrauliche Dokumente, Abgreifen der Tastatureingabe für Passwörter und Zugangsdaten für das Online-Banking…)
  • Übernahme des PCs zum Einsatz in einem Botnet, wodurch die Systemleistung deutlich beeinträchtigt wird
  • Verschlüsselung von Dateien und Erpressung von Geldern zur Freigabe der Daten (Ransom Ware)

Vorgehen der Täter mit Schadprogrammen

  • Anbieten von Downloads angeblicher kostenfreier Spiele. Schadprogramme verstecken sich hinter „schönen“ Symbolen und „blinkenden“ Links.
  • Versenden von infizierten E-Mails oder anderer elektronischer Nachrichte. Das Öffnen einer angehängten Datei oder eines Links führt zur Aktivierung der Installation von Schadprogrammen.
  • Hintergrundinstallation von Schadsoftware beim Besuch von Webseiten.

Urheberrechtsverletzung

Das Urheberrecht dient dem Schutz geistigen Eigentums. D.h. die Verbreitung von Werken ohne Zustimmung des Urhebers oder Erstellers ist verboten. Werke können z.B. Bilder, Texte, Musik oder Videos sein.  Zum Tragen kommt das Urheberrecht unter anderem beim Veröffentlichen fremder Inhalte (Texte, Bilder) auf dem eigenen Social Media Profil ohne Hinweis auf den Urheber. So wird der Eindruck erweckt wird, das Kind hätte das Bild oder den Text selbst erstellt. Eine Urheberrechtsverletzung liegt auch vor, wenn Musiksongs oder Videos, die dem Copy Right unterliegen geteilt werden.

Problematisch ist auch das Veröffentlichen von Bildern, bei denen die abgebildete Person etwas gegen deren Verbreitung einwenden würde, z.B. bei Spaßfotos. Eng damit zusammen hängt auch der Verlust der Reputation. Einmal im Netz veröffentlicht, können Bilder unkontrollierbar weiterverbreitet werden.

Spam & Pishing

Spam kennt sicher jeder von Euch – es handelt sich ganz einfach gesprochen um das Zusenden von unerwünschten Nachrichten. Sobald Kinder eine eigene E-Mail-Adresse nutzen, sich ein Profil in einem sozialen Netzwerk anlegen oder Nachrichten über Messenger austauschen sind sie Zielscheibe von Spam.

Schutz vor Spam durch sicheren Umgang mit persönlichen Daten

Die erforderlichen Daten erhalten Betrüger, in dem Kinder (und auch Erwachsene) wie bereits beschrieben nicht vorsichtig mit persönlichen Daten umgehen, oder Provider von Diensten Opfer von Hackerangriffen werden und Nutzerdaten ausgelesen werden können. Spam ist nicht nur auf eMails beschränkt. Auch Textnachrichten mit Anhängen und Links fallen darunter. Häufig sind die eMails persönlich gestaltet mit Aufforderung zur Handlung. Zum Beispiel: „Hey, schau mal, das könnte Dir gefallen.“

Ziele von Spam

  • Klassischer Spam für Werbung
  • Spam mit Schadprogramm zur Infizierung des Computers, Smartphones, Tablets des Empfängers (direkt durch das Anklicken eines Dateianhangs oder Anklicken eines Links auf ein Schadprogramm oder eine infizierte Webseite)
  • Phishing: Erwerb von persönlichen und sensiblen Daten des Empfängers, z.B. Aufforderung zum Einloggen in ein Kundenkonto über einen bestimmten Link. Auf der gefälschten Webseite erfolgt das Mitloggen von Benutzername, eMail-Adresse und Passwort. Die Versuche schlagen fehl, da es sich nicht um die echte Website handelt. Im Hintergrund wurden aber alle Eingabeversuche gesammelt. Nun verfügen die Betrüger über einen Blumenstrauß möglicher Login-Daten mit unterschiedlichen Kombinationen aus eMail-Adressen, Benutzernamen und Passwörtern. Dies ist insbesondere gefährlich, da sowohl Erwachsene als auch Kinder aus Bequemlichkeit häufig dieselben Passwörter für mehrere Webseiten nutzen. 

Cybermobbing

Eine der wohl kritischsten Gefahren für Kinder im Internet ist Cybermobbing.

Jugendliche, aber auch immer mehr Grundschüler besitzen bereits ein eigenes Smartphone. Das macht es „Tätern“ oft leicht, schnell und teilweise auch anonym beleidigende Kommentare auf Sozialen Netzwerken zu hinterlassen. Sie können Hassnachrichten versenden, Lügen verbreiten und in Messenger-Gruppen (z.B. Klassengruppe oder Freundegruppe) „Stimmung“ gegen ein Kind machen. Auch peinliche Fotos und entwürdigende Videos von Kindern gegen die gemobbt werden soll, sind schnell in Gruppen, Foren oder Sozialen Netzwerken geteilt.

Häufig kommen die Täter aus dem Umfeld der Kinder. Nicht immer wird im ersten Moment über die Folgen solch einer Aktien nachgedacht. Das heißt auch:

Jeder kann Opfer eines Mobbingangriffs werden. 

Häufig verschweigen die Kinder ihren Eltern, dass sie Opfer von Mobbing sind. Dies geschieht entweder aus Angst vor Strafen (streichen der Internetzeit) oder aus Angst vor der Überreaktion der Eltern. Das macht es Erwachsenen und Eltern besonders schwer, einzugreifen, weil sie schlicht nichts davon wissen.

Die beste Grundlage für den Schutz Ihrer Kinder vor Cybermobbing ist es, mit ihnen darüber zu sprechen, was in ihren Leben vor sich geht und wie man sich gegen Mobber behauptet. Informationen dazu findet ihr zum Beispiel hier.

Fake News

Fake News sind falsche Informationen, die absichtlich verbreitet werden und stellen damit auch eine der Gefahren für Kinder im Internet dar.

Kinder sind leichtes Opfer von Fake News, da sie aufgrund mangelnder Erfahrung häufig Probleme mit der Unterscheidung zwischen Wahrheit und Lüge haben. Das Ziel von Fake News ist die Beeinflussung der öffentlichen Meinung bezüglich politischer oder religiöser Themen. Fake News werden auch genutzt, um bestimmte Personengruppe zu diskriminieren oder in ein schlechtes Licht zu rücken. Besonders problematisch ist, dass sich Fake News durch das Internet schnell verbreiten können und es kaum eine Möglichkeit der Löschung gibt, auch wenn die News bereits als solche „entlarvt“ wurde.

Quellen

https://www.bsi-fuer-buerger.de/BSIFB/DE/DigitaleGesellschaft/Kinderschutz/Gefahren/gefahren_node.html#:~:text=Ungeeignete%20Inhalte-,Die%20Risiken%3A,Darstellungen%20sind%20nur%20einige%20Beispiele

https://www.internet-abc.de/eltern/gefahren-kinder-im-internet/

https://www.kaspersky.de/resource-center/threats/top-seven-dangers-children-face-online

https://kinder.wdr.de/radio/kiraka/hoeren/kiraka-kommt/kiraka-kommt-unterrichtseinheit-fakenews-100.pdf

https://www.webmd.com/parenting/features/4-dangers-internet#1